3D-Druck zwischen Hype oder Hightech: Hersteller stellen sich beim INNONET Kunststoff

3D Druck – Ein Zukunftsthema mit Entwicklungspotential für alle Unternehmensbereiche; 3D-Kunststoff Hersteller beim INNONET

Horb am Neckar, 4. Juli 2019. Über 50 Teilnehmer aus allen Industriebereichen und ein hochkarätiges Referentenfeld beim INNONET work im Plastics InnoCentre zeigen, die additive Fertigung wird erwachsen und etabliert sich als Produktionsverfahren mit einem vielfältigen Anwendungsgebiet. Ziel der Veranstaltung war es, einen Überblick über die Unterschiede in Verfahren und Anwendungsgebiete zu geben.

In unterschiedlichen 3D-Druckverfahren werden durch schichtweisen Materialauftrag komplette Teile in Form gebracht. Je nach Verfahren sind qualitativ hochwertige Bauteile mit einem hohen Komplexitätsgrad möglich. Mit den Ansprüchen an die zu fertigenden Teile steigen auch massiv die Investitionskosten für entsprechende Anlagen. Doch die reine Formgebung muss durch den Begriff „additive Fertigung“ erweitert werden. Professor Steffen Ritter, Leiter des Kunststofflabors der Hochschule Reutlingen und Steuerkreismitglied des INNONET Kunststoff brachte es auf den Punkt „Der gesamte Entstehungsprozess eines Bauteils von der Entwicklung, Konstruktion, 3D Druck-Verfahren, Nachbearbeitung, Reproduzierbarkeit und Qualitätskontrolle muss konsequent betrachtet werden, um erfolgreiche additive Fertigung im Unternehmen zu integrieren.“

Der Markt an 3D-Druckern ist inzwischen groß, unübersichtlich und stellt die Anwender vor die Qual der Wahl. „Oftmals lohnt sich auch die Anschaffung eines eigenen Gerätes zunächst nicht, weil unterschiedliche Anwendungsfälle die Wahl des optimalen Fertigungsverfahrens bedingen“, argumentiert Ritter und rät den Unternehmen die Thematik ergebnisoffen zu diskutieren und die Angebote externer Dienstleister eingehend zu prüfen.
„3D Kunststoff-Drucker- Hersteller stellen sich“, lautete das offizielle Motto der Veranstaltung im Plastics InnoCentre. Speed-dating war das Konzept des Nachmittags: Sechs Herstellern blieb exakt zehn Minuten Zeit, um das Publikum von der jeweiligen Technologie und den Spezifika zu überzeugen. Das Format kam an. „Fachwissen komprimiert und anwenderorientiert zu präsentieren ist eines der vordringlichen Aufgaben, die wir uns im INNONET work-Format gestellt haben“, sagte Udo Eckloff, Fachreferent des INNONET Kunststoff und Initiator der Veranstaltung.

Folgende Unternehmen stellten sich der intensiven Diskussion:

• alphacam GmbH/Stratasys, Jürgen Groß
• ARBURG GmbH + Co KG, Lukas Pawelcyk
• EOS GmbH Electro Optical Systems, Thomas Minten
• Multec GmbH, Fabian Hotz
• Solidpro/HP, Steffen Hägele
• tewipack Uhl GmbH, Ayhan Keser

Für Steffen Hägele von Solidpro liegen die Vorteile des 3D-Drucks auf der Hand: „Unternehmen werden innovativer, weil Bauteile schneller gefertigt werden und auf den Markt gebracht werden können.“ Er geht sogar noch einen Schritt weiter: „Mindestens ein 3D Druckverfahren im Unternehmen zu haben, wird über kurz oder lang zur Pflichtausstattung in der Kunststoffbranche gehören“. Lukas Pawelcyk von ARBURG und Ayhan Keser von tewipack teilten Hägeles Meinung und erkennen in der Kunststoffbranche ebenfalls einen Umdenkprozess, hin zu additiven Fertigungsmethoden, speziell im Bereich Prototyping und bei der Individualisierung von Produkten. Für Jürgen Groß von alphacam und Thomas Minten von EOS sind die Themen Postprocessing und Qualitätsmanagement entscheidende Themen, die es im Zusammenhang mit der additiven Fertigung zu berücksichtigen gibt.

„Wir wollten unseren Teilnehmern an einem Nachmittag die gesamte Vielfalt der additiven Fertigung als Zukunftsthema aufzeigen und neutral aber lösungsorientiert die unterschiedlichen Vor- und Nachteile der Verfahren aufzeigen. Und das ist uns gelungen“, resümierte ein hochzufriedener Udo Eckloff. Axel Blochwitz, Geschäftsführer des Technologiezentrums Horb ergänzte: „Wir bieten mit dem Plastics InnoCentre und unseren innovativen Veranstaltungen eine Plattform, die von INNONET Mitgliedern und der ganzen Branche bespielt wird und als Impuls für fachlichen Austausch und Kooperation dient“.

0 Kommentare

0 Kommentare